Elsa Mahlers Russlandbild

Elsa Mahler vermittelte von Russland ein nicht ganz präzises Bild, sondern eher ein annäherndes Gefühl. In diesem wird aus Russland eine ländliche Idylle, in der hart arbeitende Bauersleute sich abends zum Tanzen und Musizieren versammeln. Ihre alten Traditionen sind ihnen sehr wichtig, genauso wie ihr Glauben. Elsa Mahlers Russland-Idylle fühlt sich auch unerreichbar weit entfernt an, sie ist ein fast mystischer Sehnsuchtsort.

Eine russische Sängerin in ihrer Sonntagstracht. Quelle: Mahler, Elsa, Altrussische Volkslieder. Aus dem Pečoryland, Basel 1951, S.113

Daneben bleibt Elsa Mahlers Russlandbild an manchen Stellen eher verschwommen. So beschäftigte sie sich zum Beispiel nur wenig mit den Städten und den Stadtmenschen Russlands. Auch politische Themen fehlen weitgehend und sie schrieb kaum über die neuen oder auch über die alten Machthaber in Russland.

In Elsa Mahlers Darstellungen von Russland ist eine Auseinandersetzung mit ihrem persönlichen Schicksal und ihrem Selbstverständnis als Frau erkennbar. Ihr Russlandbild passt aber auch zu einigen Diskursen ihrer Zeit. So ist Elsa Mahlers Forschung im Kontext der damals verbreiteten Volkskunde zu sehen. Es lassen sich weiter Parallelen zum Werk von den Autoren Ivan Bunin und Lev Tolstoj ziehen. Zudem sind Anklänge des rousseau’schen Natur-gegen-Zivilisation-Diskurses auszumachen.

Russische Tanzgruppe. Quelle: Mahler, Elsa, Altrussische Volkslieder. Aus dem Pečoryland, Basel 1951, S.129.

Ausführlichere Informationen sind in der Projektarbeit zu finden.

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